Gala- und Repräsentationskutschen

Die Berline war eine Kutschenart, die am Ende des 17. und am Anfang des 18. Jahrhunderts die seit dem Mittelalter an königlichen Höfen verwendete Pferdekutsche ersetzte. Der Wagen verfügte über zwei oder fünf Fenster; anfangs wurden Berlinen mit einem Querbalken ausgestattet, seit dem zweiten Viertel des 19. Jahrhunderts wurde jedoch dank der weit verbreiteten Verwendung von elliptischen Federn darauf verzichtet.

Die Gala-Berline bzw. die halb festliche Variante der Berline verfügt vor allem über eine Schabracke (ein sehr wertvolles Element der Polsterung), dekorative Elemente aus Metall um das ganze Dach (halb festliche Variante) oder – im Falle von Krönungskutschen – über eine Krone auf dem ganzen Dach und ein zusätzliches Zierelement in der Mitte des Dachs (Gala-Berline).

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Seine Bedeutung war so groß, dass der bayerische König Ludwig II. für seinen Hochzeitswagen das Detail selbst entworfen hat. Die Kutsche kann im Marstallmuseum Nymphenburg in München bestaunt werden, obwohl die Hochzeit doch nicht stattgefunden hat. Der noch ziemlich junge König (41 Jahre) hat Selbstmord begangen – er ertrank im Starnberger See bei München.

Die Berline mit Coupé ist eine „gekürzte“ Berline. Der Wagen verfügte über einen geschlossenen Kutschkasten und war der beliebteste, in kälteren Jahreszeiten besonders gerne benutzte Wagentyp, der in der Regel von innen auch mit einer Luxuspolsterung ausgestattet war. Diese Kutschenart wurde benutzt, um in die Oper zu fahren, was im 19. Jahrhundert noch viel beliebter als heute war. Dort gab es das echte soziale Leben: die Oper bot die Möglichkeit, neue Kontakte zu knüpfen, Jugendliche, insbesondere Mädchen, vorzustellen, die neuesten Kleider zu zeigen usw. Dies wird sehr gut durch die Szenen aus dem Film „Das gelobte Land“ von Andrzej Wajda illustriert, die die Stadt Łódź im 19. Jahrhundert zeigen. Dank unter anderem der Jalousien, die neugierige Blicke aussperrten, war die Berline mit Coupé auch die beliebteste Kutschenart der sog. Damen des leichten Gewerbes. Als Polsterungsmaterial wurde oft Damast verwendet. Der Einfachheit halber wurde der Name von Berline mit Coupé auf Coupé gekürzt. In England im 19. Jh. wurde die Version für zwei Personen Brougham genannt; die vorne abgerundete Variante mit einer kleinen Bank drinnen nannte man dort Clarence.

Dormesse – eine Coupé, die die Möglichkeit bat, nachts im Liegen zu reisen. Das Innere des Wagens wurde mithilfe einer speziellen Lampe beleuchtet, die an der hinteren Wand der Kutsche befestigt wurde.

5. Phaeton Spacerowy

6. Gala Coupe

7. Gala Coupe

8. Gala Berlina

10. Gala Berline