Zweiradkutschen

Gig/Cart sind populäre Namen von zweirädrigen Wagen. Die Unterschiede beziehen sich lediglich auf das Aussehen des Kastens, des Fahrgestells und der Federn, wobei der wichtigste Unterschied die Anzahl der Sitzplätze ist.

Ein Gig ist ein Wagen für zwei Personen. Zum Beispiel der Tilbury Gig ist eine zweirädrige Kutsche mit sieben Federn.

Die schön gebogenen Seiten eines Rally Cars wiederum gehen in die Schutzbleche über. Der Hauptunterschied liegt jedoch in der Größe des Kastens.

Der Gig ist eine Kutsche für nur zwei Personen; der Cart ist zwar auch ein zweirädriger Wagen, doch – wie im Falle des Cocking Cart – bietet er Platz für drei oder – meistens, wie in einem Dog Cart – für vier Personen.

Cars/Carts: Rally Car, Cocking Cart, Dog Cart, Tandem Cart, Village Car, Norfolk Cart, Whitechapel, Dos-a-dos

dwukolowki

Gig: Tilbury Gig, Stanhope Gig, Dennett Gig, Park Gate Gig, Liverpool Gig und andere.

Hansom Cab – das sehr populäre Londoner Taxi mit einem charakteristisch erhöhten, über das Verdeck angebrachten Fahrersitz. Vierrädrige Varianten findet man ausschließlich in Frankreich. Einige Kutschen dieser Art befinden sich auch in dem Kutschenmuseum von Graf Potocki in Łańcut: es sind drei von Ignaz Schustala in Koprivnica (Nesseldorf) – Sitz des späteren Tatra-Automobilherstellers – hergestellten Cabs.

Kabriolett: bis heute bleibt in allen Ländern die französische Bezeichnung erhalten, obwohl der Name selbst aus der italienischen Sprache stammt. Eine trabende Ziege – auf Italienisch „capra” – hüpft: ihre Sprünge wurden als „capriole“ oder „cabriole“ bezeichnet. Daher stammt auch der Name einer zweirädrigen Kutsche mit Verdeck: Kabriolett. Die schon in der Zeit von Ludwig XIV. im 17. und 18. Jahrhundert populäre Kutsche war ein schlecht gefederter zweirädriger Wagen. Seine Popularität ist in der Zeit von Ludwig XV. gewachsen, dessen Schwiegervater unser König Stanisław Leszczyński, der Vater von Maria Leszczyńska, war.

Erst im 19. Jahrhundert wurde das Kabriolett zu einer leichten, sehr beliebten Kutsche für viele Gelegenheiten, wobei die Änderungen an der Konstruktion den Fahrkomfort deutlich verbessert haben. Dank der unter dem mittleren Teil des Kastens angebrachten Achse, der Anwendung von elliptischen Federn sowie eines besseren Auswuchtens konnte man die Sprünge („capriole“) vermeiden. In Frankreich war der Wagen als eine vierrädrige Kutsche unter der Name Vierrädriges Kabriolett weit verbreitet. Ein zweirädriger, gerne auch als Tandem gefahrener Zweispänner hieß Curricle. In England wurde das Kabriolett durch Graf Alfred d’Orsay popularisiert. Graf Alfred d’Orsay wurde in Paris als Sohn eines Generals aus der Zeit Napoleons geboren und war in England in wohlhabenden Kreisen der Fahrsport-Freunde sehr gut bekannt. Die mit C-Federn ausgestattete Coupé wurde sogar nach ihm Coupé d’Orsay genannt. Auch ein mit faltbarem Verdeck ausgestattete Kraftfahrzeug wird bis heute Kabriolett genannt.